Vor rund sechs Monaten wurde in Bayern die erste deutsche Corona-Infektion bestätigt. Seitdem ist viel passiert: vom Lockdown, über eine gewisse Schockstarre bis hin zu einem aktiven Umgang mit der Pandemie. In der Arbeitswelt bestimmte insbesondere das Thema Home Office die Agenda. Auch wir bei ORCA van Loon haben uns im ersten Selbsttest schon damit auseinandergesetzt, was die wochenlange Abwesenheit vom gemeinsamen Büro mit unserer Zusammenarbeit macht. Das Ergebnis damals: Viele Kolleginnen und Kollegen haben die Bestimmungen als Herausforderung für ihre Arbeit wahrgenommen, sahen die Zusammenarbeit aber nur wenig verändert und wollen dauerhaft nicht auf das Arbeiten im Home Office verzichten.
Die Home-Office-Vorprescher
Letzteres spiegeln auch die Ergebnisse verschiedener aktueller Umfragen wider. Laut LogMeIns GoTo Studie wünschen sich 55,2 Prozent der Befragten Deutschen dauerhaft im Home Office zu arbeiten. Und auch 54 Prozent vom ifo-Institut befragte Arbeitgeber möchten das Home Office fest etablieren. Die Vorteile dabei wurden bereits viel diskutiert und liegen auf der Hand: Der Arbeitnehmer spart vor allem Zeit, der Arbeitgeber musste gegebenenfalls viel in Technik investieren, die er auch genutzt wissen möchte und würde zudem hohe Miet- und Nebenkosten sparen. Trotzdem, „Nägel mit Köpfen“ haben bislang vermehrt nur Konzerne angekündigt. Die Allianz beispielsweise geht davon aus, langfristig ein Drittel der Bürofläche reduzieren zu können. Der Autobauer PSA und Twitter verkündete gleich das „Home Office für immer“. Aber könnte das nicht auch etwas für kleinere und mittlere Unternehmen wie uns sein?
Kein Wunsch nach Twitter 2.0: Unsere Ergebnisse
Wir haben unsere Kolleginnen und Kollegen in einer internen, anonymen Umfrage gefragt, wie sie die Zukunft unseres Büros sehen. Dabei haben wir überraschend eindeutige Ergebnisse bekommen:
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Niemand möchte auf ein gemeinsames Büro verzichten
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40 Prozent möchte das Büro im vollen Umfang behalten
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60 Prozent kann sich eine Verkleinerung der Büroflache vorstellen
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Die Mehrheit weiterhin die Möglichkeit haben, flexibel im Home Office zu arbeiten
Dabei schätzen wir an einem gemeinsamen Büro insbesondere den persönlichen Austausch und die Verbundenheit zum Team. Die Lage und die Arbeitsatmosphäre schlagen hier neutral zu Buche. Bei den ORCA’s am irrelevantesten: Die Größe. Und auch in der offenen Beantwortung zu Vorschlägen und Anpassungen des Büros und des Home Office war sich das Team relativ einig: Die technische Infrastruktur sollte weiter so effizient ausgebaut werden, dass es nicht von Bedeutung ist, wer sich im Büro aufhält und wer im Home Office arbeitet. Allgemein ist das „nicht von Bedeutung sein“ ein großes Thema, denn auch Listen, feste Präsenztage oder ähnliches wurden wenig und häufig ablehnend erwähnt.
So könnte sich die Zukunft der Arbeitswelt in vielen kleinen und mittleren Unternehmen darstellen. Denn überall dort, wo eine überschaubare Anzahl an Personen mehr oder weniger eng zusammenarbeitet, haben wir jetzt gelernt, dass Home Office über eine Ausnahmeregelung hinaus funktioniert. Das ist neu gewonnene Freiheit, die nicht gerne wieder hergegeben wird. Die Frage ist nur, inwiefern eine Win-Win-Situation auch für den Arbeitgeber entstehen kann – etwa durch eine verkleinerte Bürofläche oder durch gesenkte Nebenkosten. In einem Punkt sind sich bei ORCA van Loon zumindest alle einig: Es ist schön, sich fernab von Teams, Zoom und Co. wiederzusehen.