Vor einiger Zeit habe ich einen Artikel bei LinkedIn gelesen: „Why I Want AI to Do My Dishes and Laundry (So I Can Focus on Art and Writing)“ – dt.: Warum ich will, dass KI mein Geschirr spült und meine Wäsche wäscht (Damit ich mich auf Kunst und das Schreiben fokussieren kann).

Darin geht der Autor darauf ein, dass wir Künstliche Intelligenz oftmals für kreative Aufgaben nutzen. Beispielsweise ChatGPT, mit dem wir nun in Windeseile seitenlange Texte verfassen oder produktive Brainstormings durchführen können. Für ihn sei das ironisch – warum soll eine künstliche Intelligenz die tollen Aufgaben erledigen, während ich noch damit beschäftigt bin, meine Wäsche zu bügeln und zu falten?

Zugegeben, wenn sich mir die Möglichkeit bereiten sollte, putzen und kochen an einen Roboter zu übergeben, würde ich definitiv nicht nein sagen. Aber mal ehrlich, davon, dass Haushalts-KI kommerziell wird, sind wir noch ein wenig entfernt.

Bis dahin will ich eine Lanze für KI in Berufen, wie die unseren, brechen. Berufe, die geprägt sind von Spaß am Erschaffen und an der Kreativität. Ich schreibe tagtäglich so einige Texte: Pressemitteilungen, Statements, Q&As, Autorenbeiträge, Konzepte, und, und, und. Oft muss ich mich da in neue Themen und Perspektiven reindenken. Genau das finde ich auch so toll an meinen Aufgaben. Aber alle, die schon mal mit Texterstellung zu tun hatten, kennen es: Die Schreibblockade. Vielleicht ist sie bei mir nicht so ausgeprägt oder so fatal wie bei einer Bestseller-Autorin. Aber in einer schnelllebigen Berufswelt kann das doch viel Zeit kosten. Mein Fallstrick dabei: Aller Anfang ist schwer. Der erste Draft eines Textes ist das, was mich teilweise schon zum Verzweifeln gebracht hat. Da werden dann gut und gerne Sätze ein- oder achtmal angefangen und wieder gelöscht, bis man die perfekte Formulierung hat. Das kann mir persönlich auch die Freude an einer redaktionellen Aufgabe nehmen. Und das, obwohl mir das ja eigentlich so viel Spaß macht.

Lange Zeit war ich etwas skeptisch, was ChatGPT angeht. Insbesondere am Anfang konnte ich mit den Dingen, die die KI mir ausgespuckt hat, nicht viel anfangen. Zu unpersönlich die Tonalität, manchmal sogar komplett am Kern des Inhalts vorbei. Aber mittlerweile haben wir uns angefreundet. Ich habe an meinen Prompts gefeilt und ChatGPT hat sich und seine Professional Writing GPTs weiterentwickelt. Für mich ist die KI nun ein wichtiger Partner, der mir aus kreativen Löchern hilft, damit ich weiterhin Freude am Schreiben haben kann – auch, wenn ich mal nicht weiß, wie ich anfangen soll.

Aber nicht nur bei Schreibblockaden hilft mir das Tool, meinen kreativen Horizont zu erweitern. ChatGPT ist für mich ebenso ein guter Partner für Brainstormings und zum Sparring für meine eigenen Ideen. Besonders gut gefällt mir dabei, wie man dem Chatbot eine Rolle zuweisen kann. Beispielsweise, um Diskussionen zu führen und dabei möglicherweise Argumente und Perspektiven kennen zu lernen, an die man selbst gar nicht gedacht hätte.

Am Ende ist KI vor allem mit dem Ziel entwickelt worden, uns das Leben einfacher zu machen. Natürlich wäre es toll, wenn dazu auch unliebsame Haushaltsaufgaben gehören. Ich denke, eines Tages kommen wir da noch hin. Aber bis dahin nehme ich die Unterstützung, die da ist. Schließlich ist auch die Zusammenarbeit mit und das Entdecken von neuen Technologien einer der Höhepunkte von menschlicher Kreativität, Neugier und Schaffenskraft. Das sollten wir auf keinen Fall verpassen.

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