Wo Kommunikation beim Nachhaltigkeitsreporting hilft –und was ORCAs Expert*innen raten

Wer den Europäischen Nachhaltigkeitsberichtstandard (ESRS) schon kennt, der weiß: Es steht eine enorme Herausforderung bevor. Bei denjenigen, die das Thema bislang umschifft haben, wird die Erkenntnis wohl bald – vielleicht mit etwas Erschrecken – eintreten.

Doch einen Schritt zurück. Der Ursprung dieses Novums in der nicht-finanziellen Berichterstattung liegt in der EU-Richtlinie „Corporate Sustainability Reporting Directive“ (CSRD). Und diese Richtlinie nennt verschiedene Eckpfeiler. Unternehmen müssen etwa ihre berichtspflichtigen Nachhaltigkeitsbereiche mittels sogenannter doppelter Wesentlichkeitsanalyse identifizieren und begründen.

Das bedeutet: Welche Teile des eigenen Geschäftsmodells haben Auswirkungen auf Mensch oder Umwelt und/oder bergen wesentliche Chancen oder Risiken in finanzieller Hinsicht? Im Gegenzug muss auch begründet werden, warum ein Aspekt nicht wesentlich ist.

Wieder zurück zum ESRS. Dieser setzt diese CSRD-Richtlinie nun in einen konkreten Standard um. Allein diese Tatsache ist schon kompliziert genug. Und wie im EU-Recht üblich, müssen die Mitgliedsstaaten diese Vorgaben innerhalb von 18 Monaten in nationales Recht umsetzen. Die Frist dafür endet planmäßig im Juli 2024. Es ist jedoch bereits bekannt, dass die deutsche Übersetzung sehr eng am ESRS bleiben wird.

Das bedeutet im Umkehrschluss, dass große und/oder kapitalmarktorientierte Unternehmen ihre Nachhaltigkeitsberichterstattung an diesem europäischen Standard ausrichten müssen. Spoiler: Die Schwelle wird nach und nach gesenkt, sodass auch kleine und mittlere Unternehmen bald nachziehen müssen. Und sei es nur, weil sie Lieferanten sind und die größeren Unternehmen für ihre Berichte entsprechenden Input verlangen werden.

Im Vergleich zu aktuellen Standards, die sich je Land und Branche unterscheiden, hat der ESRS zwei Hauptziele: Zum einen sollen sich die Berichte untereinander gleichen und somit vergleichbar sein. Zum anderen betrachtet der Standard „Nachhaltigkeit“ als ein vielschichtiges Thema mit zahlreichen Facetten der Bereiche Umwelt, Soziales sowie Unternehmensführung.

Das Ergebnis: Rund 1100 Datenpunkte – sprich Angaben – müssen erfolgen. Oder zumindest in Form der doppelten Wesentlichkeitsanalyse für unwesentlich erklärt werden.

Nachhaltigkeit(-sbericht) ist nichts für nebenbei

Ihnen schwirrt der Kopf? Verständlich, denn das ist ein wirklich umfangreicher Prozess. Dazu kommt eine ganz zentrale Herausforderung: Da der ESRS frisch und neu ist, gibt es bislang eher theoretische Expert*innen. Praktische Erfahrung werden wir jetzt alle gemeinsam sammeln (müssen). Bei ORCA van Loon sind wir überzeugt, dass „wir alle“ eine Mischung aus Projektmanagern, Fachleuten im Unternehmen und Dienstleistern wie Prozessmanagern, Wirtschaftsprüfern sowie technischen und kommunikativen Berater*innen sein werden.

Hier ist vielleicht auch das größte Schreckgespenst versteckt: Viele Beteiligte, viele Ressourcen und doch keine 100-prozentige Sicherheit, wie das Endergebnis aussehen wird. Trotzdem, Panik ist nicht angebracht. Der ESRS bietet genug Handreichungen, um sich ein- und durchzuarbeiten. Gleichzeitig bietet er auch genügend Flexibilität, um eigene Wege, Entscheidungen und Messungen sinnvoll zu integrieren. Ihre bisherigen Bemühungen sind also keinesfalls umsonst. Und wie es immer ist: Der zweite Bericht wird schon viel einfacher sein als der erste, und in zehn Jahren ist es sowieso alles Routine.

Unser Rat daher: Unterschätzen Sie nicht die Tragweite, aber bewahren Sie einen kühlen Kopf. Denn neben der Pflicht bietet der Prozess auch riesige Chancen. Durch die Berichtserstellung können Sie Ihr Business auf noch stabilere Füße stellen, Schwachstellen und Chancen identifizieren und Fortschritte verständlich aufzeigen.

Da brauche ich Hilfe! Wie Kommunikation den Prozess unterstützen kann

Unser ORCA Nachhaltigkeitsteam weiß, dass es bei der alltäglichen Nachhaltigkeitskommunikation vor allem auf den Stakeholderdialog nach innen und außen ankommt. Das Thema lebt davon, Entwicklungen, Erkenntnisse und Zahlen spürbar zu machen ohne ins Greenwashing zu geraten. Das ist alles auch weiterhin vor, während und nach der Pflichterfüllung „Bericht“ wichtig.

Dennoch bleibt Kommunikation auch hier das zentrale Schmiermittel im Prozess. Kommunikator*innen können daher vor allem in drei zentralen Bereichen Ihre ESRS Reise unterstützen:

  1. Mit Prozessteuerung und Sparring

Ein zentraler Aspekt der erfolgreichen Implementierung des ESRS ist die effiziente Projektsteuerung. Gerade hier können Kommunikationsprofis als Projektmanager*innen agieren, die den gesamten Ablauf im Blick behalten und sicherstellen, dass alle Schritte fristgerecht umgesetzt werden. Von der Leitung von Teamsitzungen über das Erstellen von Zeit- und Maßnahmenplänen bis hin zum Ausformulieren von Erkenntnissen kann die Kommunikation den Prozess maßgeblich vorantreiben.

Kommunikationsprofis sind dann auch als Sparringspartner wertvoll. Durch gezielte Fragestellungen und moderierte Diskussionen werden sie dazu beitragen, dass relevante Themen umfassend und aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet werden.

  1. Als Schnittstelle zu Stakeholdern

Weitere zentrale Aufgabe der Kommunikation: die Schnittstellenfunktion. Die Kommunikation übernimmt die Orchestrierung, sobald es darum geht mit Stakeholdern in Kontakt zu treten: Sei es durch einen Workshop, eine Umfrage oder ein Interview. Dazu können interne Stakeholder wie Mitarbeitende und Führungskräfte, aber auch externe Stakeholder wie Lieferant*innen, Kund*innen und Investor*innen gehören.

Hier vermittelt die Kommunikationsabteilung zum einen die relevanten Informationen verständlich und zielgruppengerecht – zum anderen holt sie die relevanten Informationen ein. Dazu gehören regelmäßige Updates über den Fortschritt der ESRS-Implementierung, Darstellung von Hintergründen und Zielen sowie die Kommunikation der erzielten Erfolge.

  1. Den Erkenntnissen Taten folgen lassen

Die große Expertise von Kommunikationsprofis sind Worte und ihr strategischer Einsatz. Sie können die gefundene Nachhaltigkeitsstrategie in ansprechende und nachvollziehbare Texte fassen und an Mann oder Frau bringen. Auch bei der Umsetzung der Maßnahmen spielt die Kommunikation eine aktive Rolle. Sie unterstützt die verschiedenen Abteilungen bei der Implementierung der geplanten Schritte und sorgt dafür, dass die Maßnahmen effizient umgesetzt und akzeptiert werden.

ESRS ist keine Linie, sondern ein Kreis, der sich Jahr für Jahr wiederholt und letztlich in nachweisbaren Erfolgen münden soll. Daher sehen wir bei ORCA darin eine Schlüsselaufgabe der Kommunikation.

Schlussendlich sind es aber umfassende Unterstützungsleistungen, die die Unternehmenskommunikation übernehmen kann und muss. Damit trägt sie – neben weiteren strategischen und technischen Entscheidungsträgern – maßgeblich dazu bei, den ESRS-Prozess erfolgreich zu gestalten und die Nachhaltigkeitsziele des Unternehmens zu erreichen.

 

 

 

 

 

 

 

 

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